Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) hat 2024 in einem aktuellen Artikel herausgestellt, welche sieben Grundsignale jeder Hund beherrschen sollte, um sich sicher und entspannt im Alltag zu bewegen. Diese grundlegenden Fähigkeiten sind essenziell für das harmonische Zusammenleben zwischen Mensch und Hund, sagt Hundetrainerin und Buchautorin Verena Helfrich. Doch warum genau sind sie so wichtig – und worauf kommt es beim Training an? Diese Frage wollen wir im weiteren Verlauf erörtern.
Ein sicher abrufbares „Sitz“ oder „Platz“ hilft, den Hund in aufregenden oder gefährlichen Momenten unter Kontrolle zu halten. Ob an der Ampel, im Restaurant oder beim Warten, während man am Marktstand seine Rechnung begleicht – ein Hund, der sich ruhig hinsetzen kann, bringt Gelassenheit in jede Situation.
➡ Wichtig beim Training: Geduld, klare Handzeichen und positive Verstärkung mit Belohnungen helfen, das Signal zuverlässig aufzubauen.
„Bleib“ bedeutet, dass der Hund eine Position hält, bis er explizit ein neues Signal bekommt. Allerdings zeigen das nur wenige Hunde zuverlässig. Selbst bei gut ausgebildeten Hunden schleicht sich mit der Zeit ein vorzeitiges Auflösen des Kommandos ein. Umso wichitger also, auch bei fortgeschrittenen Mensch-Hund-Teams dieses Signal zu überprüfen. So bleibt das Verhalten des Hundes im Alltag. Es festigt und fördert die Impulskontrolle des Hundes – sei es beim Überqueren der Straße oder wenn Besuch kommt.
➡ Wichtig beim Training: Langsam die Dauer steigern. Wir beginnen immer mit der Steigerung der Ablenkungsreize und erst sehr viel später erhöhen wir die Distanz. Das ist ein wichtiger Punkt, da ich als Mensch auf Distanz keinen Einfluss mehr auf das Verhalten des Hundes habe.
Ein zuverlässiger Rückruf kann lebensrettend sein. Egal, ob der Hund auf eine Straße zuläuft oder ein Wildtier wittert – er sollte sofort zu seinem Halter zurückkehren.
➡ Wichtig beim Training: Niemals schimpfen, wenn der Hund zurückkommt! Stattdessen mit besonders attraktiven Belohnungen (z.B. Lieblingsleckerli, Spielzeug) das Verhalten positiv verstärken.
Ob ein heruntergefallenes Medikament, ein gefährlicher Knochen oder ein Spielzeug – ein Hund muss lernen, Dinge auf Signal sofort aus dem Maul zu lassen.
➡ Wichtig beim Training: Mit Tauschgeschäften arbeiten, sodass der Hund versteht, dass das Loslassen belohnt wird.
Viele Hundehalter kämpfen mit Ziehen an der Leine. Dabei hat auch die Leinenführigkeit etwas mit dem sicheren Führen des Hundes zu tun. Ein Hund, der gelernt hat, sich am Menschen zu orientieren, sorgt für stressfreie Spaziergänge.
➡ Wichtig beim Training: Belohnungen für lockere Leine, Richtungswechsel und bewusste Pausen helfen, die Aufmerksamkeit auf den Halter zu lenken.
Ein Hund muss nicht mit jedem spielen und auch nicht jeden mögen aber er sollte in der Lage sein, Begegnungen ruhig und kontrolliert zu meistern.
➡ Wichtig beim Training: Positive Kontakte ermöglichen, aber auch klare Grenzen setzen und ggf. das Gegenüber wegschicken, wenn der Hund sich bedrängt fühlt.
Viele Hunde reagieren ängstlich oder sogar aggressiv auf Untersuchungen. Durch gezieltes Gewöhnungstraining kann man seinen Hund darauf vorbereiten, entspannt Pfoten, Ohren oder Maul untersuchen zu lassen.
➡ Wichtig beim Training: Berührungen spielerisch üben und mit Leckerli positiv verknüpfen.
Was oft in der klassischen Hundeerziehung isoliert trainiert wird, wird beim Crossdogging auf eine ganzheitliche Weise vermittelt. Das Zirkeltraining kombiniert Übungen aus verschiedenen Bereichen wie Obedience, Agility, Trickdogging und Apportieren und stellt den Hund immer wieder vor neue, alltagstaugliche Herausforderungen.
Diese sieben Grundfähigkeiten sind nicht nur wichtig für den Hund, sondern auch für den Halter. Sie ermöglichen ein harmonisches Zusammenleben und eine bessere Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Doch in der Praxis zeigt sich oft ein Problem: Hunde lernen Kommandos oft orts- und situationsgebunden. Ein Hund, der im Wohnzimmer perfekt „Platz“ macht, kann draußen im Park mit all den Ablenkungen plötzlich alles vergessen haben. Genau hier setzt Crossdogging an.
Herkömmliches Hundetraining setzt oft auf starre Wiederholungen einzelner Kommandos – Sitz hier, Platz dort, Leinenführigkeit auf einem festen Trainingsweg. Doch viele Hunde haben Schwierigkeiten, Gelerntes auf neue Situationen zu übertragen. Sie verstehen ein Kommando im bekannten Umfeld, aber sobald eine unerwartete Ablenkung auftritt oder sich der Kontext ändert, versagt das Signal. Genau hier setzt Crossdogging an:
🔹 Verknüpfung verschiedener Trainingsformen:
Im Crossdogging werden nicht nur Gehorsamsübungen (Obedience) trainiert, sondern sie werden direkt mit Bewegungselementen (Agility), spielerischen Aufgaben (Trickdogging) und alltagstauglichen Fähigkeiten (Apportieren, Selbstkontrolle) kombiniert. Dadurch wird das Gelernte nicht als isoliertes Signal, sondern als flexible Fähigkeit gefestigt, die in wechselnden Kontexten abgerufen werden kann.
🔹 Mehr als nur ein Kommando:
Ein Hund, der im klassischen Training das Signal „Sitz“ gelernt hat, wird es oft nur dann zuverlässig zeigen, wenn er sich in der gleichen Umgebung befindet. Im Crossdogging muss er jedoch „Sitz“ ausführen, während er gleichzeitig auf eine andere Aufgabe fokussiert bleibt – zum Beispiel nach einem Sprung über eine Hürde oder während sein Halter einen Ball jongliert. So lernt der Hund, nicht nur das Signal auszuführen, sondern auch trotz Ablenkung konzentriert zu bleiben.
🔹 Wechselnde Herausforderungen trainieren geistige Anpassungsfähigkeit:
Crossdogging zwingt den Hund, flexibel zu denken. Ein Beispiel: Ein Hund, der gelernt hat, über eine Hürde zu springen, wird beim Crossdogging plötzlich angewiesen, unter der Hürde hindurchzukriechen oder sie zu umrunden. Diese Veränderung fordert sein Gehirn heraus – er muss umdenken und eine neue Lösung finden. Dies bricht starre Muster auf, reduziert Stress und fördert die Fähigkeit, auf unvorhergesehene Situationen angemessen zu reagieren.
🔹 Alltagstauglichkeit durch Unvorhersehbarkeit:
Ein weiteres wichtiges Element ist die ständige Veränderung der Aufgaben. Während klassisches Hundetraining meist einem festen Schema folgt, bei dem jede Übung für sich allein steht, bringt Crossdogging immer neue Kombinationen. So werden Hunde zum Beispiel aufgefordert, nach einer schnellen Bewegung abrupt stehen zu bleiben oder ein Signal in einer völlig neuen Umgebung auszuführen. Dadurch lernen sie, Kommandos nicht nur mechanisch auszuführen, sondern sich aktiv auf ihren Halter einzulassen – unabhängig von Ort oder Situation.
🔹 Förderung von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz:
Viele Hunde zeigen in aufregenden Momenten impulsives Verhalten – sie ziehen an der Leine, jagen Bewegungen hinterher oder reagieren überfordert auf Veränderungen. Crossdogging setzt genau hier an: Übungen wie das Warten auf einer Matte, während der Halter ein Würstchen mit Chinastäbchen balanciert, trainieren nicht nur Selbstbeherrschung, sondern auch die Fähigkeit, in aufregenden Situationen Ruhe zu bewahren.
Viele Trainingsmethoden setzen auf klassische Konditionierung: Ein Hund lernt, dass er für eine bestimmte Handlung eine Belohnung erhält. Doch diese starre Verknüpfung führt oft dazu, dass Hunde Signale nur in exakt der geübten Umgebung oder unter den gleichen Bedingungen ausführen können.
Crossdogging hingegen nutzt Prinzipien des situativen Lernens und der kognitiven Flexibilität. Durch die bewusste Kombination verschiedener Disziplinen muss der Hund ständig neue Lösungen finden, anstatt nur auf gewohnte Muster zurückzugreifen. Dadurch trainiert er nicht nur seinen Gehorsam, sondern entwickelt auch eine echte Problemlösungskompetenz.
Ein Hund, der gelernt hat, sich im Wohnzimmer auf Kommando hinzulegen, wird dieses Verhalten nicht automatisch draußen im Café oder im belebten Park zeigen. Beim Crossdogging wird ein Signal in unterschiedlichen Kontexten abgefragt – mal auf einer Matte, mal nach einem Hindernissprung, mal unter Ablenkung durch andere Hunde. So lernt der Hund, nicht nur das Signal auszuführen, sondern auch, es an neue Situationen anzupassenartikel_sitzplatz.
Hunde, die immer nur dieselben Bewegungsabläufe ausführen, neigen dazu, nur noch „automatisch“ zu handeln. Crossdogging durchbricht diese Routine. Beispielsweise kann eine Übung den Hund zunächst auffordern, eine Pylone zu umrunden, danach auf einer Matte zu warten und anschließend ein Signal wie „Sitz“ auszuführen – alles in einer einzigen Aufgabe. Das fördert die Fähigkeit des Hundes, mehrere Schritte vorauszudenken und sich flexibel auf neue Anforderungen einzustellenartikel_siegender.
Viele Hunde lernen am besten durch die Kombination von visuellen, akustischen und kinästhetischen Reizen. Beim Crossdogging werden diese gezielt eingesetzt, z. B.:
Diese Vielfalt an Reizen sorgt dafür, dass sich das Gelernte tatsächlich festsetzt und nicht nur an eine bestimmte Umgebung gebunden bleibtCrossdogging_derhund.
Ein Hund, der regelmäßig in ungewohnten Situationen trainiert wird, entwickelt mehr Sicherheit im Umgang mit Neuem. Crossdogging hilft besonders unsicheren oder ängstlichen Hunden, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, da sie in jeder Stunde vor eine neue Herausforderung gestellt werden, die sie erfolgreich bewältigen können. Gleichzeitig wird die Impulskontrolle gefördert:
Ein weiteres großes Plus von Crossdogging ist die Kombination aus Training und Sozialisation. Während viele Hundesportarten darauf ausgerichtet sind, dass der Hund eine feste Aufgabe allein ausführt, setzt Crossdogging auf interaktive Aufgaben zwischen Hund und Mensch sowie zwischen mehreren Hunden in der Gruppe.
➡ Hunde lernen, unter Ablenkung zu arbeiten, ohne überdreht zu reagieren.
➡ Sie lernen, sich auch in Gruppen zu konzentrieren und Signale umzusetzen.
➡ Der Halter lernt, seinen Hund besser zu lesen und zu führen, anstatt nur Kommandos zu geben
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